Vorwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

Wir freuen uns, Ihnen das Whitepaper «Digitaler Produktpass (DPP) für Bauprodukte» als eine weitere Publikation von Bauen digital I buildingSMART Switzerland vorstellen zu dürfen.

In einer zunehmend vernetzten Welt, in der Nachhaltigkeit und Transparenz immer mehr an Bedeutung gewinnen, steht die Baubranche vor grossen Herausforderungen und gleichzeitig eröffnen sich ihr zahlreiche Chancen. Unser Ziel besteht darin, Ihnen mit dieser Publikationsreihe Orientierung und einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zum Thema Bauprodukte auf nationaler und internationaler Ebene zu verschaffen.

Im ersten Whitepaper «Digital vernetzte Bauproduktdaten als Grundlage für die Zirkularität» haben wir die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen – wie den European Green Deal – und deren Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft beleuchtet. Dabei wurde deutlich, wie wichtig die Harmonisierung der Daten und die Nutzung einheitlicher Standards sind, um die Potenziale der Digitalisierung im Bauwesen voll auszuschöpfen. In diesem Whitepaper liegt der Fokus auf der Bereitstellung und Interoperabilität der Bauproduktdaten, die für eine erfolgreiche Digitalisierung der Baubranche eine unerlässliche Rolle spielen.

Die Integration digitaler Technologien und vernetzter Bauproduktdaten ist der Schlüssel zur Gestaltung einer kreislauffähigen Wirtschaft. Dieses Whitepaper zeigt die notwendigen Anforderungen und Lösungsansätze auf, um die Umweltauswirkungen der Baubranche zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Denn nur durch konsequente Digitalisierung und Vernetzung der Bauproduktdaten können wir Transparenz und Nachverfolgbarkeit entlang des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes gewährleisten.

Die Wirtschaft steht vor der Herausforderung, immer mehr Produktdaten bereitzustellen und zu verarbeiten. Kundinnen fordern umfassende Informationen zu ihren Produkten, Lieferketten und Geschäftspraktiken. Der Wettbewerb in der Baubranche entwickelt sich von einem Preis- hin zu einem Qualitätswettbewerb, bei dem ökologische und soziale Standards gewahrt werden und der Wert von Investitionen entlang des Lebenszyklus beurteilt wird.

Die Europäische Union hat gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Baubranche und buildingSMART International das Konzept eines DPP entwickelt, das in das revidierte Bauproduktegesetz (newCPR) übernommen wurde. Ziel des DPP ist es, Daten über gemeinsame «Datenwörterbücher» bereitzustellen, sodass sie nicht nur von Menschen gelesen, sondern auch in der Planung dem Gebäudemodell zugewiesen und von Algorithmen verarbeitet werden können. Ein strategisches Vorgehen ist wichtig, um den DPP in der Schweiz effizient, wirtschaftlich und funktionsfähig einzuführen.

Wir danken allen Expertinnen und Experten, die an der Erstellung dieses Whitepapers mitgewirkt haben. Ihr Engagement und Fachwissen sind von unschätzbarem Wert. Gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern und den Weg für eine nachhaltige, innovative und ressourceneffiziente Bauwirtschaft ebnen. Ihre aktive Mitarbeit und Ihr Interesse sind der Antrieb, die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen und die Baubranche in eine grünere Zukunft zu führen.

Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam beschreiten und die Potenziale der Digitalisierung voll ausschöpfen. Nutzen wir die Chance, durch innovative Technologien und vernetzte Daten einen positiven Beitrag zum Umweltschutz und zur Effizienzsteigerung in der Bauwirtschaft zu leisten.

Birgitta Schock
Mitglied Eidgenössische Kommission für Bauprodukte (BauPK)
Chairwoman Bauen digital I buildingSMART Switzerland