Die Digitalisierung im Bereich Planung und Bau von Bauvorhaben wird immer konkreter. Innerhalb des ÖIAV hat sich daher bereits im Jahr 2019 die „Arbeitsgruppe öffentlicher Auftraggeber“ (kurz AGoeAG) formiert, um für das „Building-Information-Modelling“ (kurz BIM) einheitliche Vorgehensweisen zu schaffen. Nähere Informationen sowie die Teilnehmer der „Arbeitsgruppe öffentlicher Auftraggeber“ finden Sie unter diesem Link: https://www.oiav.at/arbeitsgruppe-oeffentliche-auftraggeber/.
Neben der Frage nach dem Nutzen von BIM (Siehe Schrift 01 „Der Nutzen von BIM für öffentliche Auftraggeber“ vom Juli 2022) besteht u.a. auch die Frage, wofür und wie BIM in einem Vorhaben angewendet werden soll. Oder anders formuliert: Welche Anwendungsfälle sind aus Sicht eines Auftraggebers in einem BIM-Projekt anzuwenden bzw. auszuführen?
Diese Schrift stellt die erarbeitete Struktur sowie die Inhalte der gemeinsam abgestimmten BIM-Anwendungsfälle der öffentlichen Auftraggeber vor.
Gemeinsam abgestimmt bezieht sich hierbei insbesondere auf eine Schwerpunktgruppe innerhalb der „Arbeitsgruppe öffentlicher Auftraggeber“ im ÖIAV, wobei auch praxisbezogene Anregungen und fachliche Expertise der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen sowie der Österreichischen Bautechnikvereinigung (ÖBV) eingeflossen sind.
Die dargestellten Anwendungsfälle bilden die Richtung der gewünschten Entwicklung ab. Im Kontext BIM ändern sich derzeit aber sehr rasch die Rahmenbedingungen und technischen Möglichkeiten. Eine regelmäßige Evaluierung der Anwendungsfälle im Sinne einer Fortschreibung dieser Prozesse ist daher unerlässlich, um die BIM Methode in der österreichischen Bau- und Planungsszene voranzutreiben.
Wir werden diese Schrift daher weiterhin periodisch auf nötige Verbesserungen und Änderungen prüfen und den damit verbundenen Diskurs mit allen interessierten Parteien weiterhin führen.
Mit dieser Schrift in der Version 2.0 soll die österreichweit möglichst einheitliche Betrachtung von BIM-Anwendungsfällen – bei gleichzeitiger Wahrung erforderlicher projektspezifischer Flexibilitäten – weiterentwickelt werden. Diese Flexibilitäten sind insbesondere immer dann vorhanden, wenn in dieser Schrift „ggf.“ steht.
Zur Umsetzung dieser Schrift sind diese BIM-Anwendungsfälle daher in auftraggeber- bzw. projektspezifischen Dokumenten zu vertiefen und vertraglich zu vereinbaren.
Die Version 2.0 wurde auf Basis einer Initiative durch den ÖBV (Arbeitskreis BIM Standartanwendungsfälle) initiiert, versteht sich als Evolution im Vergleich zur Version 1.0 und wurde genauso wie die Version 1.0 auf breiter Basis abgestimmt.
Veröffentlichung aus Andree, H., Eichler, C.C., Fleischmann, G., Gaudart, D., Hintenaus, D., Kammersberger, A., Kehr, A., Kovacs, P., Krenn, J., Krones, T., Malzer, W., Mayer, T., Neuburg. D., Niederkofler, T., Paßecker, F., Pölzl, S., Schneider, R., Schrenk, C.., Weber, B., Wölwitsch M.M.: ÖIAV-Schrift 02 der AGoeAG: „BIM-Anwendungsfälle Öffentlicher Auftraggeber“ Ausgabe 2025. ÖIAV. Wien, 2025
URL: https://www.oiav.at/2025/02/update-bim-anwendungsfaell-oeffentlicher-auftraggeber/
Stand: 13.02.2025